Handlung
Filmvorstellung im Rahmen von Guggenheim Prize/Residency. Im Anschluss an den Film findet ein Gespräch zwischen Maria Iorio, Raphaël Cuomo und Monika Schärer statt. Ein Auto, das in einer regnerischen Nacht in einem Hafen darauf wartet, auf eine Fähre zu fahren. Der Fahrer summt eine Melodie und erinnert sich an eine Zeit, in der er das Mittelmeer ohne Visum überqueren konnte, vor den Schengen-Verträgen und bevor Wörter wie «illegaler Einwanderer» in unserem Wortschatz auftauchten. 15 Jahre später versucht ein Erzähler, anhand der Erinnerung an ein paar Notizen eine Chronologie nachzuzeichnen, um die Entfaltung der Ereignisse zu verstehen, die ein Meer, einst ein gemeinsamer Raum der Begegnung und des Austauschs, in ein durch eine geschlossene Grenze geteiltes Territorium verwandelt haben. Wie ein antikes Mosaik setzen Maria Iorio und Raphaël Cuomo Geschichten zu einer Chronik unserer Zeit zusammen, einer Zeit, in der sich die Navigation über wenige Kilometer zwischen Afrika und Europa für Tausende von Menschen als tödlich erwiesen hat. Der Film sammelt Fragmente von Bildern und Diskursen von beiden Seiten des Mittelmeers und schreibt das, was Politiker und Medien als «Migrationskrise» bezeichnen, aus einer menschlichen Perspektive um. Untermalt mit ein paar Tönen der göttlichen Umm Kulthum führt uns Chronicles of That Time an unbekannte Orte, die die Last einer einseitigen Geschichte tragen.
Filmlänge
75 Minuten
Regie
Maria Iorio, Raphaël Cuomo
Rating
16 freigegebenes Zutrittsalter ab 16 Jahren
Herstellungsjahr
2021
Herstellungsland
Schweiz
Sprache
Originalfassung, englisch/französisch untertitelt